U12-Faustballer mit Happy End im Saisonfinale

Lang war die Pause, die die U12-Faustballer des Güstrower SC 09 vor ihrem letzten Punktspieltag in der Landesmeisterschaft Schleswig-Holsteins überstehen mussten. Über zwei Monate nach dem vorherigen Aufeinandertreffen mit den besten Mannschaften des Nachbarbundeslandes stand nun am vergangenen Samstag in Wakendorf das Saisonfinale an. Der GSC ging nach bislang nur einer Niederlage in 11 Saisonspielen als Tabellenführer in diesen Schlusstag. Dies bedeutete jedoch noch lange keine Garantie auf den Staffelsieg, da aufgrund der engen Tabellensituation selbst ein Abrutschen auf Platz 3 noch möglich gewesen wäre. Also hieß es volle Kraft voraus, um den Platz an der Sonne aus eigener Kraft zu sichern.

Im ersten von drei Spielen des Tages war die Spannung in der Halle schon am Siedepunkt, denn mit den GSC und dem TuS Wakendorf I traf der Tabellenführer auf den direkten Verfolger. Im ersten Satz bot sich den zahlreichen Zuschauern ein ausgeglichenes Bild. Beide Teams suchten noch nach ihrer spielerischen Linie und während die Wakendorfer den einen oder anderen Schlagfehler produzierten, hatten die Güstrower zum Teil erhebliche Probleme in der Annahme. Dies lag auch an den relativ ungewöhnlichen Gegebenheiten in der Wakendorfer Halle, wo ein stark schwingender Boden für immens hoch abspringende Bälle sorgte und die Abwehrspieler vor große Herausforderungen stellte. In einer knappen Endphase des Satzes reduzierten die Gastgeber ihre Eigenfehler dann auf ein Minimum und der GSC wehrte nach wie vor zu schlecht ab, um die 10:12-Satzniederlage noch zu verhindern. Die aufkommende Unruhe im Güstrower Team konnte im zweiten Satz dann jedoch durch eine taktische Veränderung schnell zum Positiven gewandelt werden. Insbesondere Johann Frick und Jeppe Tandelmayer agierten auf den defensiven Außen nun sehr abgeklärt und gaben der Mannschaft die zuvor fehlende Stabilität. In der Offensive konnte man sich in der Folge die Halle zunutze machen und die Wakendorfer Hinterreihe reihenweise im wahrsten Sinne des Wortes mit hoch geschlagenen und gleichermaßen hoch abspringenden Unterarmbällen „überspielen“. Dies war der Schlüssel zum Erfolg, denn nach dem 11:5-Satzausgleich fand der Gegner auch im Entscheidungssatz kein Mittel und durch sicheres 11:2 entschied der GSC das Spiel zu seinen Gunsten. Durchatmen war angesagt, da der ärgste Verfolger in der Tabelle durch eine taktisch disziplinierte Vorstellung auf Distanz gehalten werden konnte.

Das zweite Spiel bescherte dem GSC mit dem TSV Wiemersdorf einen weiteren unangenehmen Gegner. Bekannt als technisch gut ausgebildete und sehr ehrgeizige Truppe, leistete diese Mannschaft den Güstrowern schon häufiger in der Vergangenheit erheblichen Widerstand. Der erste Satz ließ dies jedoch noch nicht vermuten. Mit 11:3 spazierte der GSC förmlich durch diesen und der eine oder andere schien zu glauben, dass nun alles von allein laufen sollte. Doch weit gefehlt, denn der Gegner wurde durch ein allzu lässiges Auftreten und viele fahrige Aktionen wieder ins Spiel geholt. Neben vier einfachen Aufschlagfehlern boten die Güstrower in zweiten Satz im Defensivverbund riesige Lücken und einfach zu wenig Laufbereitschaft, um den nun clever gespielten Angriffen der Wiemersdorfer etwas entgegen setzen zu können. Mit 7:11 wurde der Satzausgleich hergestellt. Ein kompletter Wechsel der Abwehrreihe zum Entscheidungssatz sollte erneut die erhoffte Sicherheit bringen, doch auch hier erfüllten sich die Hoffnungen nicht. Von außen war selbst trotz einer zwischenzeitlichen Aufholjagd von 6:10 auf 9:10 in der Mannschaft kein Glaube an eine Wende zu erkennen und da nicht alle Spieler den Kampf annahmen, wurde das Spiel mit einem nicht mit aller Konsequenz verteidigten Ball schließlich verdient abgegeben.

Nun war die Lage vor dem letzten Spiel klar: Ein Sieg gegen den Großenasper SV bedeutete sicher Platz 1, während einer Niederlage das Abrutschen auf Platz 2 zur Folge haben würde. Eine intensive Ansprache vor dem Spiel schien gewirkt zu haben, denn von Beginn an dominierte der GSC nun das Geschehen. Bis zum Stand von 6:5 konnte Großenaspe mithalten, danach zogen die Güstrower davon und nutzen den ersten Satzball zum 11:7. Kein Zweifel sollte nun mehr aufkeimen und so wurde der zweite Durchgang mit der Höchststrafe für den Gegner abgeschlossen – 11:0. Dies sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in diesem Spiel nicht alles rosig lief, doch die inzwischen vorhandene Routine im Güstrower Team gab schließlich den Ausschlag zum deutlichen Erfolg.

Am Ende der Saison steht damit nun Platz 1 und damit vom Ergebnis her das Optimum für das U12-Team des Güstrower SC. Nach teilweise tollen Spielen im November und Dezember gehörte nun zum Saisonabschluss auch eine ganze Menge Glück und taktisches Geschick dazu, den ersten Platz auch bis zum Ende zu behaupten. In der kommenden Feldsaison wird sich das Team insbesondere im mentalen Bereich nun erheblich steigern müssen, um weiter eine ähnlich gute Rolle in dieser Altersklasse spielen zu können. Spielerisch hat die Mannschaft zweifelsohne großes Potenzial. Doch im überregionalen Vergleich wird das Team nun zunehmend die Erfahrung machen, dass Spiele und Meisterschaften daneben insbesondere auch durch Zusammenhalt, Bereitschaft und kämpferische Einstellung entschieden werden.

Dass der Teamgeist funktioniert, bewiesen an diesem Wochenende Hannah Weidemann und Lotta Geske, die trotz Verletzung oder geringer Einsatzchancen die 200 km weite Strecke auf sich nahmen, auf der Tribüne mitfieberten und die Mannschaft unterstützten.

Für den GSC 09 spielten: Felix Fischer, Johann Frick, Ulrich Bruckert, Florian Ohloff, Toni Freiknecht, Jeppe Tandelmayer, Neele Bieber & Micha Ohloff.