Die Güstrower Faustballerinnen haben sich in der Klasse Ü30 einen großen Traum erfüllt. Mit einer grandiosen Leistung holten sie sich den Titel eines Deutschen Meisters. Seit 2013 nahmen sie regelmäßig an diesen Wettbewerb, den die Deutsche Faustball-Liga für Frauen über 30 ausgeschrieben hat, teil. Einige vordere Plätze waren schon dabei und auch eine Vizemeistertitel. Aber ein Meistertitel noch nie. Und das war mit Sicherheit eine Riesenüberraschung, denn die Favoriten kamen eigentlich aus Niedersachsen.
Insofern konnte der GSC mit einem 2:0 (11:8, 11:7) Erfolg gleich im ersten Vorrundenspiel gegen den SV Moslesfehn schon einen wichtigen Grundstein für den späteren Erfolg legen. Dabei lief es im GSC-Spiel durchaus noch nicht rund. Die Mannschaft musste sich erst ins Turnier kämpfen. Gut, dass in diesem Spiel der Aufschlag von Diana Freiknecht funktionierte, die mit einer Reihe von Servicepunkten der Mannschaft zum Sieg verhalf. Im zweiten Vorrundenspiel gegen den Topfavoriten TV Brettorf ging es dann ganz eng zu. Zum wichtigen Gruppensieg mussten die Güstrowerinnen einen Satz gewinnen. Das ging im ersten Anlauf daneben. Mit 11:7 gewann Brettorf Satz 1. Und als es im zweiten Satz schon 10:6 für Brettorf stand, schien die direkte Qualifikation für das Halbfinale kaum noch möglich. Aber die GSC-Frauen ließen nicht locker, holten in der Abwehr alle Angriffsbälle der Brettorferinnen und sorgten jetzt durch Marie-Therese Rothmaier und Diana Hürst mit teils spektakulären Angriffen für eigene Punkte, sodass der Satz nach 5 abgewehrten Satzbällen noch zum 13:11 gedreht werden konnte. Das Halbfinale war erreicht. Das war schon mehr als man vorher erwartet hätte.
Im Halbfinale traf der GSC dann erneut auf den SV Moslesfehn, der sich nach einem 2:1 Erfolg über den Wardenburger TV ebenfalls noch Hoffnungen auf einen Finaleinzug machte. Und wieder wurde es ein ganz enges und spannendes Spiel. Der GSC gewann den ersten Satz mit 12:10 und musste dabei zunächst einmal einen Satzball abwehren. Im zweiten Satz behielt die Moslesfehnerinnen mit 11:6 die Oberhand, wobei sie ihre taktische Marschroute konsequent umsetzten. Gegen die souverän agierende Güstrower Hinterreihe hatten sie kaum Chancen gesehen und versuchten es deshalb pausenlos mit Kurzbällen. Das blieb auch im Entscheidungssatz so. Nur hatten sich die Güstrowerinnen besser auf diese Angriffe eingestellt und kämpften mit aller Konsequenz um jeden Ball. Trotzdem hatte Moslesfehn beim 10:9 Matchball. Aber die nächsten drei Punkte gingen an den GSC und der Finaleinzug war geschafft.
Dort kam es zu einem erneuten Vergleich mit den TV Brettorf, der in seinem Halbfinal den TSV Schülp mit 2:0 bezwungen hatte. Im ersten Satz ging es von Anfang an sehr knapp zu. Und „natürlich“ musste der GSC beim Stand von 9:10 erst einmal einen Satzball des Gegners abwehren, um ihn noch zum 12:10 zu drehen. Satz 2 wurde dann zu einer klaren Angelegenheit für die Frauen aus Niedersachsen, weil sie mit der gleichen Taktik wie zuvor Moslesfehn Erfolg hatten. Wieder musste ein dritter Satz die Entscheidung bringen und wieder stemmten sich die GSC-Frauen mit großem Einsatz gegen die Kurzbälle von Brettorf. Zunächst konnte sich keine Mannschaft richtig absetzen, sodass bei Stand von 6:5 für Güstrow ein letztes Mal die Seiten gewechselt wurden. Danach dominierte dann der GSC. Beim Gegner machte sich ein deutlicher Kräfteverschleiß bemerkbar und die Güstrowerinnen ließen unterstützt von ihrer Zuschauerkulisse nicht mehr locker: Mit 11:6 wurde der Satz, das Spiel und der DM-Titel eingefahren. Der Rest war nur noch Jubel.
Diesen Riesenerfolg für den GSC holten Katrin Buchholz, Juliane Karasz, Svenja Riebe, Sabrina Juch, Christin Mast, Katharina Karasz, Diana Freiknecht, Diana Hürst und Marie-Therese Rothmaier. Es ist auch ein Riesenerfolg für Mecklenburg-Vorpommern, denn immerhin 8 dieser 9 Spielerinnen haben das Faustballspielen in Güstrow oder Schwerin erlernt.
Abschlusstabelle:
- Güstrower SC 09
- TV Brettorf
- TSV Schülp
- SV Moslesfehn
- Wardenburger TV
- TV Segnitz